Sonntag, 13. September 2009

die ersten eindruecke

28.9.09
Es ist wirklich ein bisschen absurd wie ich hier plaetzlich zwischen Lehmhuetten und strohdaecher her gebeamt wurde. “Meine” Doerfer, Mwinama, Malambo, Lumbe und Kazogolongwe (bin irre stolz dass ich das grad ohne spickzettel hingekriegt hab) sind eine mehr oder weniger lose Ansammlung von solchen lehmhuetten, hin und wieder gibt es ein paar Ziegelhaeuser mit Wellblechdach und dazwischen einen kleinen shop, wo es Cola und chips gibt und “Zain - top up here” Schilder haengen (Zain is ein Mobilnetz und top up heist Guthaben aufladen; ja, es gibt ihr mobilnetz!!! wenngleich der empfang oft abbricht). Die Leute sind unglaublich freundlich, natuerlich sehr neugierig und zerkugeln sich, wenn sie dich – kaum kannst du auf die eine grusssformel antworten – mit einer neuen durcheinander bringen. Die Kinder kommen in Scharen und staunen, und ruecken langsam immer naecher, bis sie fast am schoass sitzen. ganz kleine sind manchmal arg verschreckt von der weissen Haut und den blonden Haaren. Allein dieser Unterschied iat schon so krass, dass wahrscheinlich keiner mehr merkt, dass ich absolute laecherlich auschaue, mit meinen riesen trekking schuhen, meinem Stoff um die Hose gewickelt (hosen tragen kommt hier gar nicht gut als frau), meinen grossen dunklen Brillen und dem weissen Hut (die sonne hat mich am ersten tag schon erwischt, obwohl ich immer im schatten war. Es ist zwar nicht heiss - ich lauf immer langaermlig rum - morgens und abends ist s sogar kalt, aber die sonne hats ganz schoen in sich).


Gruessen und grussformeln sind irre wichtig, ich versuche zu lernen. Die malawis hier sind absolute kamele, trinken den ganzen tag nix und ich bin immer die einzige, die aufs klo rennen muss. Heute hab ich gelernt, dass das angeblich ein sehr senibles thema ist und man nicht darueber spricht wo man hin muss (also auch nicht danach fragt, wenn man fremd ist) also hab ich schon eine wichtige kulturelle schranke mehrmals ueberschritten, wenn ich nach der hundehuette mit loch gefragt hab (viel grosser ist so ein teilhier nicht, da heisst’s kopf einziehen!) gewohnen muss ich mich auch sicher an die hierarchischen unterschiede, zb dass bei eindem village meeting ich mit meinen supervisors auf einer bank sitze waehrend alle andren am boden sitzen ist fuer mich wirklich schraeg.

Ich wohne aber derzeit nicht in meinen doerfern sondern hier in Malomo, dem trading center, das besonders am Dienstag, dem Markttag, ganz schoen voll ist. Unser Gaestehaus ist gleich am Markt und es wird richtig laut hier. Ausser den Markthuetten sind die meisten Hauser hier Ziegelhauser, viele auch mit mit richtigen Tueren und Fenstern (wie unser Gaestehaus). Ich hab einen Kuebel Wasser, den ich mit USAID waterGuard (chlor) geniessbar mache und dann fuer ein paar tage “geniesse”. Die Duschen sind kleine huettchen (auch hier ist Kopf einziehen angesagt), die stockdunkel sind – wahrscheinlich eh besser, weil ich dann nicht das Duschwasser sehe, dass mir ein Angestellter des Gaestehauses in einem Heizhaeusschen mit Holz waerm und die die Duschhuette stellt. Da wir demnaechst umziehen (morgen fahren wir alle fuer eine woche nach Lilongwe und erst dann kommen wir wieder zum starten der naechsten Phase), hab ich mich nicht wirklich eingerichtet und auch nicht gekocht. Es wird bestimmt heimeliger, wenn wir dann ein Haeuschen fuer uns haben. Ich wohne dann mit meinen Supervisors entweder in malomo oder in einem andren ort, der weiter von den doerfern weg ist, wo es aber eine tankstelle (essenziell fuer unsren mini-bus) gibt. Hier gibt es auch eine andere “azungu”, eine Peace Corps Voluntaerin, die hier Biologie unterrichtet. Das ist sicher auch ganz nett fuer mich, wenn ich mal einen touch westlicher welt brauche… sie hat uebrigens ein voll nettes haus, riesig fuer sie alleine und voll nett eingerichtet, mit hof, wo sie ihre haengematte haengen hat. Herrlich.


Die Supervisors (sind voll nett) kontrollieren die Arbeit der Enumerators, die zu den Dorfbewohnern gehen um herauszufinden, was sie im Verlauf der vergangenen Woche (seit dem letzten Interview) gemacht haben. Die Frage ist insbesondere ob sie Ihre Zeit anders nutzen wenn Sie ein Busservice zur Verfuegung haben. Die erste Phase des projektes (3 Wochen Pilot) ist ja jetzt vorbei und jetzt geht es darum die daten zu klaeren und fuer die ersten analysen zu nutzen. Die ergebnisse daraus sind wesentlich um entscheidungen bezeuglich der naechsten phase, zu beeinflussen.

Heute hatte ich 6 meetings mit dorfbewohnern um herauzufinden, was ihnen am busservice gefallen hat und was nicht und was sie anders machen wuerden. Warum sie den bus verwendet haben (was sie im trading center gemacht haben) oder warum sie ihn nicht genutzt haben und so weiter. Die meetings sing ganz gut gelaufen, einer meiner supervisors hat mitgeschrieben und ein andrer uebersetzt. Ob die dorfbewohner ganz offen und ehrlich waren mit ihren antworten ist aber fraglich. Sie trauen sich sicher nicht allzu kritisch zu sein, in der angst, dass wir dann kein service mehr anbieten (sie wissen noch nicht, dass eine 2. phase geplant ist).

Die Halfte der Meetings heute fanden in einer schule statt und ich hatte einen kleinen afrika/flash als die schulkinder mehrstimming singend im kreis standen und klatschten und in der mitte jeweils 1-2 maedls sau cool getanzt haben. Wow, vielleicht lern ich das auch noch
J

Langer Rede kurzer Sinn, es geht mir gut und jetzt schaff ich es auch endlich hin und wieder auf das mobile internet zuzugreifen und meine emails runterzuladen. Hoffe, es geht euch gut! Alles Liebe und ich freu mich auf Nachrichten!

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