Die Zeiten ind spannend, ich sitze gerade an unserer ersten Haltetelle un unser erster Bus ist abgefahren. Ist recht aufregend und ich bn froh, dass es endlich los geht. Und eS macht richtg Spass. Ich sitze hier mit einem Bus Monitor, der Gespreaeche von Leuten, die an der Haltestelle warten, mitverfolgen und aufschreben soll, wrueber die Leute sprechen, was sie bewegt und interessiert, veraergert, interiesiert etc. Das der einzige qualitative Teil unerer Untersuchung. Ausserdem zeichnet der BustopMonitor auf, welche Autos vorbeikommen, sodass wir die Verkehrssituation hier besser kennenlernen, und wissen welche Alternativen zu unserem Minibus existieren. Und fast am wichtgsten ist der Turn away log, in dem festgehalten wird, wie viele Leute wir aufgrund unserer limitierten Kapazitaet an der Haltenstelle abweisen muessen. Wir wollen dann wissen, warum sie in die Stadt wollten und ob sie nun auf andrem Wege in die Stadt fahren werden und wieviel sie dafuer bezahlen muessen.
Wir mussten niemanden abweisen, da wir mehr freie Kapaitaeten hatten. Wir haben 3 Stops, denen wir eine Anzahl von Sitzen entsprechend dem Verhaeltnis der Bewohner der Doerfer zugewisen hatten. Via Walkie Talkie kommunizieren wir zwischen den Haltestellen, wie gross die Nachfrge ist, damit wir nicht unnoetig Leute abweisen. Da in einem grossen Ort heute ein Begraebnis ist (wa bedeutet, dass das gesammelte Dorf den ganzen Tag dort verbringt) konnten wir auf meinem stop mehr leute in den Bus lassen.Der Bus ist also heute unterbesetzt, aber ich bin ganz groh, wenn wir schoen langsam starten.
Die Zeit bis jetzt war hektisch und anstrengend genug. Am Tag nachdem wir unsere Baseline beenden wollten (wir haben dann doc noch einen Tag mit nur 3 Enumerators dran gehaengt, weil wir viele Befragten noch nicht gefunden hatten), waren die Meetings mit den traditionellen Fuehrern der Doerfer (die parallel zur Parteitruktur und Buerokratie exisitert und bei Entscheidungen der lokalen Regierung stets miteinbezogen wird). Die Doerfer sind in Gruppen und subvilliges gegliedert und fuer jede Gruppe gibt es einen Grupvillage Headman und fuer jede subvillage einen Chief. Das Amt der traditionelllen Fuehrer wird vererbt nicht umbedingt an den aelteten Sohn aber meist jemanden in der (gross-) familie. Die Unterstueztung der traditionellen Fuehrer ist sehr wichtig weil sie im Ort viel zu sagen haben (sie weisen den Leuten zum Beispiel Land zur Bewirtschaftung zu, es gibt nur traditionelle Landtitel) und weil sie die Bewohner mobilisieren muessen, um zu unseren Village Meetings zu kommen.
An den Folgetagen, Freitag und Samstag hatten wir insgesamt 5 Villagemeetings mit etwa 900 Teilnehmern insgesamt. Pro groupvillage haben wir alle Haushalte, die an unserer Studie teilgenommen haben und die, die die ausgeschlossen waren, weil zu alt (das sind also alle, die auffindbar waren und nicht die Teilnahme verweigert haben), versammelt, um eine Lotterie zu veranstallten, wo entschieden wird zu welchem Preis die Dorfbewohner mit dem Bus fahren. Und die Meetings waren ein grosser Erfolg. Gott sei Dank haben sich viele meiner Befuerchtungen nicht erfuellt, vor allem deshalb, weil die Gestaltung der Preisgruppen aners war als ursprunglich erwartet. Die Preise inudieren die Rueckfahrt und die Proportionen waren so gestaltet, dass die unteren Preisgruppen ueberrepraesentiert sind. Das Entzetzen ueber hohe Preise und die Tatsache, dass die Teilnehmer der ersten Phase wieder gratis fahren blieb also aus. Ganz im Gegenteil, die Stimmung war hervorragend und das Losziehen hat Gejubel (bei 0, 5 oder 10 Malawi Kwatcha) und Gelaechter (bei 500 MK) ausgeloest. Da die hohen Preise von 300 und 500 wirklich selten waren, war es was ganz beonderes. Und da 0MK so hauefig war, hat sich auh niemand daran gestossen, dass die Leute aus der 1. Phase wieder gratis fahren.
Einer der Hoehepunkte war sicher der zero-go-go einer aelteren Dame, als sie ein 0-ticket zog und vor Jubel ihre Hueften Schwung.
Die Zeiten sind immer noch herausfordernd genug. Es gibt noch viel, was geregelt werden mus. Und mit unserem knappen Budget muss ich tag taeglich jonglieren – kann meine Leute nicht zahlen, was zu grossen Unstimmigeiten fuehrt.
Jetzt einmal in Ruhe hier an dem Busstop zu sitzen und den Alltag im laenglich Malawi besser kennenzulernen ist herrlich. Die uebliche Geraeuschkulisse umgibt mich: Kindergeschrei, bloekende Ziegen, das bruellende Radio, gackernde Huehner und kraehnde Haehne. Ich lerne so viel. Gegenueber von mir kann ich beobachten, wie ein Lehmhaus Schicht fuer Schicht gebaut wird. Der Haeuslbauer hat eine Form aus Holzbrettern, die auf beiden Seiten der Mauer gespannt sind, in die er den Lehm fuellt und anschliessend mit einem Holzstock festkopft. Wenn er die Bretter abnimmt, ebnet er die Oberflaeche mit einer Machete. Manche Haeuser hier haben Holzfenster, ander aus eingebaute Stroh – die Fenter sind also immer geshlosse, aber lassen das Licht zwischen den Halmen durch. Mit verschiedenen Erdsorten, werden die Oberflaechen dekoriert – der Sockel ist schwarz und der Hauptteil ist rot, dazwischen ist oft noch ein roter Streifen.
Die Kinder streunen unbeaufsichtigt herum und freuen sich wenn sie den Deckeln von meiner colaflasche ergattern und handeln mit Steinchen darum. Ihre Kleider sind zerschlissen und naehne scheint hier ein Handwerk fuer den Spezialisten, nicht die Hausfrau zu sein – eher flicken sie Kleidung mit Sicherheitsnadeln als mit Nadel und Faden.
Ich habe nicht nur zum Fruehstueck ein herrliches Soya-Mais Porridge serviert bekommen sondern (von wem andren) zu Mittag ein komplettes Menu mit Luxus Haehnchen! Lecka! Die Leute sind so unglaublich gastfreundlich, es ist das normalste auf der Welt, was anzubieten ohne eine Gegenleistung oder auch nur Dankbarkeit zu erwarten.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen